Tanz

Kleines Haus

Diamonds

von Renan Martins / Unusual Symptoms

„Love is an action, never simply a feeling.“ (bell hooks) — Verbindungen – zwischen Menschen, Orten, Körpern und Communities – sind ein Thema, das den brasilianischen Choreografen Renan Martins wiederholt umtreibt. Auf lustvolle wie kritische Weise und beeinflusst von seinen persönlichen Erfahrungen als queere Person of Color in Europa, verbindet Renan Martins zeitgenössischen Tanz und musikalische Bezüge mit politischer Reflexion. Nachdem er sich in seinen Ensemblestücken zuletzt mit Clubkultur als kollektiver Praxis beschäftigt hat, richtet er den Blick nun auf das Persönliche. Inspiriert von bell hooks’ Buch All About Love: New Visions beschäftigt sich Renan Martins mit unserem Verhältnis zu Beziehungen und Intimität. Seine neue Arbeit ist ein Tanz von der Trennung zur Verbindung, über eine Gesellschaft, die den Individualismus ständig verstärkt. Doch wenn wir neurologisch so verdrahtet sind, dass wir uns mit anderen verbinden müssen, wie lange können wir es dann ohne Beziehung, ohne Zugehörigkeit, ohne Zusammensein aushalten?

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“Love is an action, never simply a feeling.” (bell hooks) — Connections – between humans, places, bodies, and communities – are topics that repeatedly concern Brazilian choreographer Renan Martins. Sensual and critical, influenced by his personal experiences as a queer Person of Colour in Europe, Renan Martins joins contemporary dance and musical references with political reflexion. After having dealt with club culture as a collective practice in his most recent ensemble pieces, his gaze now falls upon the personal aspect. Inspired by bell hooks’ book All About Love: New Visions, Renan Martins deals with our rapport toward relationships and intimacy. His new work is a dance from separation to connection, about a society that constantly enhances individualism. Yet if we are neurologically hardwired into having to join with others, how long can we endure being devoid of relationships, without belonging, without communion?

Mehr zum Tanz unter www.theaterbremen.de/tanz

  • „Es mag nicht eben zum Titel ‚Diamonds‘ passen, was da geschieht. Diamanten sind der härteste natürliche Stoff, entstanden unter hohem Druck und hoher Temperatur. Und doch sind sie Energie, wie alle Materie. Damit ist im Grunde genommen alles in Bewegung. Ein Bild für die Kinetik menschlicher Beziehungen, die – ob man will oder nicht – keine statischen sind. Gewiss, diese Themen werden im zeitgenössischen Tanz seit jeher verhandelt, immer wieder neu, auch wenn die Formen sich ein wenig gesetzt haben mögen. Die Energie der Compagnie ist jedoch sehr heutig, die Körpersprachen so divers wie die neun Ensemblemitglieder. Choreograf Renan Martins und die Unusual Symptoms haben mit ‚Diamonds‘ einen verbindenden Abend geschaffen, der Glücksgefühle produziert.“ (Andreas Schnell, Kreiszeitung, 11. Mai 2024)

    „Beim Zuschauen fallen mir folgende Stichworte ein: Miteinander, Gemeinsamkeit, Nähe, Zuneigung, Harmonie. […] Der Beifall am Ende war lang und begeistert, was nicht verwundert, weil fast alle zum Schluss auf der Bühne mitgetanzt haben.“ (Marcus Behrens, Bremen Zwei, 19. April 2024)
  • Während der Vorstellung kommt es stellenweise zu erhöhter Lautstärke und zu physischen Interaktionen zwischen Tänzer:innen und Zuschauer:innen.