Tanz

Kleines Haus

Fabula

von Claire Croizé / Unusual Symptoms
Choreografie: Claire Croizé

Die Arbeiten der in Brüssel lebenden Choreografin Claire Croizé zeichnen sich aus durch ein komplexes Zusammenspiel von Tanz, Raum und Musik. Für „Fabula“ arbeitet sie erstmals mit Unusual Symptoms und der belgischen Band Zwerm sowie der Drummerin Karen Willems zusammen. Sieben Tänzer:innen und fünf Musiker:innen erkunden die widersprüchlichen Gefühle, die ihnen angesichts des Zustands der Welt in den Sinn kommen. Wut und Verzweiflung, Freude und Lust verbinden sich in einer Choreografie zwischen Rock-Konzert und Oper. Der von Prog-Rock und Psychedelia beeinflusste Sound von Zwerms Album „Great Expectations“ trifft auf Texte des italienischen Schriftstellers Cesare Pavese, der darin Dialoge von Figuren der griechischen Mythologie nachzeichnet, von denen sich die individuelle Bewegungssprache der Tänzer:innen inspiriert zeigt.

In Koproduktion mit Concertgebouw Brügge und ECCE mit Unterstützung von Flanders State of the Art



Brussels-based choreographer Claire Croizé’s works are characterised by a complex interplay of dance, space and music. “Fabula” marks her first collaboration with Unusual Symptoms, Belgian band Zwerm, as well as with drummer Karen Willems. Seven dancers and five musicians explore contradictory emotions in the face of the current state of the world. Anger and despair, joy and lust combine into a choreography hinged between rock concert and opera. The prog-rock and psychedelia influenced sound on Zwerm’s current album “Great Expectations” encounters texts by the Italian writer Cesare Pavese, who traces dialogues of characters from Greek mythology, from which the individual language of the dancers is inspired.

In coproduction with Concertgebouw Brugge and ECCE with the support of Flanders State of the Art


Mehr zum Tanz unter www.theaterbremen.de/tanz

  • „Was für eine Erleichterung, endlich einmal ein komplettes Ensemble auf der Bühne zu sehen. Sieben Tänzer, das scheint Jahrhunderte her zu sein. Und wenn die Musik dann noch von einem Spitzenensemble live gespielt wird, das sein eigenes Werk aufführt, ist man im Himmel. Es bietet so viel mehr Farbe und Vielfalt, es erzählt so viel mehr als das, was kleine Ensembles bieten können. Warum ist das nur in Bremen möglich? Warum wurde es nicht hier produziert (abgesehen von der Unterstützung durch das Concertgebouw)? Warum war es nur einmal hier zu sehen?“ (Pieter T'Jonck, pzazz, Antwerpen, 29. März 2023 – aus dem Niederländischen übersetzt, bezogen auf die Belgien-Premiere von „Fabula“ am 23. März 2023 in Brügge.)

    „Die Tänzer:innen […] explodieren geradezu zu dieser musikalischen Mischung, aber sie sind auch manchmal sehr fokussiert auf bestimmte Formen. Und genau bei diesem Mix aus diesen extrem dynamischen und impulsiven Bewegungsqualitäten und Musiken und den eher stillen, zurückgenommenen, formalen musikalischen und tänzerischen Elementen musste ich so abwechselnd an verschiedene Choreograf:innen aus der belgischen Szene denken: Einerseits an Teresa De Keersmaeker und andererseits an den Kollegen Wim Vandekeybus, das sind so zwei Gegensätze und das vereint Claire Croizé in ihrer Choreografie.“ (Elisabeth Nehring, Deutschlandfunk, 17. März 2023)

    „Zu einer Einheit finden Rockkonzert und Performance bis zum Ende nicht, aber was aus diesem Ringen miteinander entsteht ist interessant: ein ungemütliches Stück, in dem Sinne, dass die harmonische Auflösung verweigert wird, dass hier immer der Rest von etwas spürbar ist, das sich gegen dieses Stück sperrt, […] Nichtsdestotrotz: als Spiel mit Widersprüchen, als kreativer Umgang mit auseinanderstrebenden Elementen ist ‚Fabula‘ ein spannendes Experiment.“ (Falk Schreiber, Tanz, Mai 2023)

    „Auf der Bühne gibt es im Halbkreis Musikinseln, also fünf Punkte, an denen jeweils Instrumente stehen und die Musikerinnen und Musiker. Mittendrin steht ein Kunstwerk aus Licht, das sowohl Installation als auch elektrisches Lagerfeuer sein könnte und dazwischen tummeln sich die sieben Tänzerinnen und Tänzer. Und sie tummeln sich wirklich viel, tanzen für und mit sich selbst, immer mal wieder gibt es auch kurze Momente des synchronen Tanzes, etwas, das ich hier auf der Bühne des Kleinen Hauses tatsächlich ewig nicht gesehen habe und was mich gestern Abend immer mal wieder daran erinnert hat, dass ich in einem Tanzabend bin und nicht in einem Konzert in einem kleinen Club.“ (Marcus Behrens, Bremen Zwei, 18. März 2023)

    „Die E-Gitarre schneidet sich ihren Weg in die Gehörgänge, zieht und schluchzt und zuckt, dass man gar nicht anders kann, als ihr zu folgen – so wie dem Körper, der eben diese Klänge in Tanz übersetzt. […] ‚Fabula‘, die neue Tanz-Produktion am Theater Bremen, die nun ihre Uraufführung im Kleinen Haus gefeiert hat, ist genau das – ein Miteinander von Musik und Tanz, von Klang und Körpern, von akustischem Rausch und getanzter Ekstase; inklusive ruhiger Passagen, versteht sich.“ (Frank Schümann, Kreiszeitung, 23. März 2023)

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    “The intellectual element within this music is dampened by the earthy dancers who present themselves as decidedly simple, even as they rise into a handstand from lying down or while they hold a headstand with arms prostrate. Around a pile of headlights, they dance as if around a fire, running barefoot with outstretched arms like children play-pretending to be planes. […] They hurl all their energies from their arms, forward onto the stage, before reconvening for processions and court dances. They are warriors, riders, hobbits, skidding face down, hustling through the audience as if the dance needed to simultaneously ooze and flow in everywhere – as music can do. What a concert.” (Frankfurter Allgemeine Zeitung)

    “The dancers […] are virtually exploding to this musical mixture, but they are also, at times, very focused on certain forms. And it was exactly this mix of extremely dynamic and impulsive movement qualities and music and the rather silent, subdued, formal elements in both music and dance that made me think so of those distinct choreographers from the Belgian scene: On the one hand of Teresa De Keersmaeker and, on the other hand, of that fellow Wim Vandekeybus, those are two such antipodes; and Claire Croizé unites that in her choreography.” (Deutschlandfunk)

    “On stage, there are musical islands in a half-circle, five points thus that each hold instruments as well as the musicians. Right in the middle is an artwork made of light that could well be an installation as well as an electric campfire; between them, the seven dancers romp about. And they do romp about quite a bit, dancing for and with themselves, with short, reoccuring moments of synchronous dance, too, something which I had not witnessed here on the Kleines Haus stage since an eternity ago, which served to remind me yesterday night that I attended a dance evening, not a concert in a small club.” (Bremen Zwei)

    “The electric guitar cuts its way through the ear canals, tugging and sobbing and twitching so you cannot help but follow it – like following the body that is translating those self-same sounds into dance. […] ‘Fabula’, the new dance production at Theater Bremen, now having celebrated its premiere at Kleines Haus, is exactly that – a communion of music and dance, of sound and bodies, of acoustic exhilaration and danced ecstasy; including the soft passages, of course.” (Kreiszeitung)
    • mit Unterstützung von Flanders State of the Art