Special
noon / Foyer Kleines Haus
Braunes Erbe
Temporärer Forschungskiosk mit Evin Oettingshausen und Jana Schäfer von www.geraubt.de
Eintritt frei!
Begleitend zur Inszenierung „Raub. Verladene Erinnerungen” (Regie: Melina Spieker) stellt die neue Veranstaltungsreihe Braunes Erbe in Kooperation von Heinrich Böll-Stiftung Bremen, Theater Bremen und www.geraubt.de die Frage nach den Lehren aus dem Erbe des Nationalsozialismus.
Während der NS-Zeit wurde die jüdische Bevölkerung systematisch verfolgt und ausgeraubt, in die Emigration getrieben oder ermordet. Ihre Wohnungen und Häuser wurden meist restlos ausgeräumt. Viele der geraubten Gegenstände befinden sich auch heute noch in Privatbesitz. Der temporäre Forschungskiosk richtet sein Augenmerk auf die bisher am wenigsten erforschte Gruppe der Profitierenden: die der Privatpersonen und Privathaushalte. Wie kann ein verantwortungsvoller Umgang mit diesen Gegenständen heute aussehen? Gibt es Dinge im eigenen Privatbesitz, die in einem solchen Enteignungs-Kontext zu betrachten sind? Wie ist der Beistelltisch, das Kaffeeservice oder das Taschentuch in den Besitz der eigenen Familie oder WG gelangt?
Sie haben einen Gegenstand, zu dem es vielleicht Hinweise oder einen Verdacht gibt? Im Rahmen des Forschungskiosk bieten Evin Oettingshausen und Jana Schäfer Interessierten an, über mögliche Objekte ins Gespräch zu kommen.
Eine Einordnung in einen historischen Kontext oder eine lückenlose Rekonstruktion der Herkunft der Dinge, ist gerade wenn es sich um alltägliche Gegenstände handelt, schwer möglich. Dennoch kann es Hinweise auf die Herkunft der Dinge geben, denen nachgegangen werden kann. Dies können beispielsweise Erzählungen innerhalb von Familien zu Erbstücken sein oder Spuren an den Gegenständen in Form von Gravuren, Kreidespuren, Papieraufklebern oder Stempeln. Auch private Fotos, Briefe und Dokumente können hilfreich für eine solche Recherche sein.