Schauspiel

Theater am Goetheplatz

-- kein Titel --

von Lot Vekemans
Deutsch von Eva Pieper und Alexandra Schmiedebach
Regie: Samuel Weiss

„Der schlichte Vorgang, aufzuwachen, die Zeitung hereinzuholen und sich zum Frühstück hinzusetzen wurde zur grausamen Pantomime eines in der unüberwindlichen Abwesenheit unseres Sohnes vollzogenen Alltags.“ (Siri Hustvedt) — „Er“ ist einfach weggegangen. An einem Silvesterabend um 19:10 Uhr. Und „Sie“ hat ihn nicht aufgehalten. Zehn Jahre Funkstille. Nun das Wiedersehen. In einer Friedhofshalle. Das Erdreich scheint vergiftet. Das Grab muss verlegt werden. Das Grab des gemeinsamen Sohnes. „Sie“ und „Er“ brechen ihr Schweigen und reden – zum allerersten Mal – über das Unfassbare, die Trauer, die Hilflosigkeit, das Leben danach. Sie lachen, streiten, werden eins in der Erinnerung und entlassen sich wieder in ihre unterschiedlichen Möglichkeiten jemals wieder Glück zu empfinden. Es ist keine Abrechnung, die Lot Vekemans mit ihrem 2009 verfassten und vielfach nachgespielten Stück geschrieben hat, sondern eine intensive Momentaufnahme eines Paares, dem das schlimmstmögliche Unglück widerfahren ist: Der Verlust des einzigen Kindes.

Dauer: 1 Stunde 20 Minuten, keine Pause