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Schauspiel

Kleines Haus

KNAUSGARD I: STERBEN

Der erste Teil eines Theaterprojekts nach den Romanen von Karl Ove Knausgård

Am 6. und 7. Juli können Sie die Produktion im Marathon erleben.
Knausgård Marathon

„Exhibitionismus ist ein Ausdruck der Seele. Radikale Offenheit ein Versuch, Gefühle unter Kontrolle zu halten.“ (Oskar Roehler) — Das eigene Leben schonungslos zum Gegenstand des Erzählens zu machen und zu beschreiben, was es heißt, ein Mensch der Gegenwart zu sein – dazu hat sich der norwegische Autor Karl Ove Knausgård in seinem Projekt „Min Kamp“ (Mein Kampf) entschlossen. Sucht ist die Zentralmetapher, mit der Knausgård-LeserInnen ihr Erlebnis beschreiben. In Norwegen mussten Firmen „Knausgård-freie“ Tage ausrufen: kein Lesen mehr während der Arbeitszeit.
Regisseur Frank Abt, Musiker Torsten Kindermann und Schauspieler Robin Sondermann folgen dem Autor und seiner genauen Protokollierung des Alltags. In dieser Spielzeit nähern sie sich den ersten zwei Bändern der sechsteiligen Romanserie spielerisch und mit langem Atem an. Ausgehend von einer szenischen Lesung, bereichert durch spielerische Elemente, live Musik und Illustrationen, taucht man in das Leben von Karl Ove Knausgård ein, mitten seines Ringens um Kontrolle und Erfolg, in eine Welt voller Fragen.
In „Sterben“ geht es um den Schatten des ungeliebten Vaters, der sich auf die Kinder wirft. Als dieser stirbt und Knausgård sich mit seinem Bruder daran macht, den Nachlass zu ordnen, bietet sich beiden ein Bild des Grauens. Während sie das Haus reinigen und die Beerdigung vorbereiten, kommen Erinnerungen hoch. Nach und nach entsteht so das Porträt eines Mannes, über den sich in der Kindheit das Gleichgewicht der Familie definierte und den die beiden Söhne unsäglich zu hassen lernten. So sehr hat dieser Vater einen Schatten auf das Leben der Brüder geworfen, dass sie den Bestatter bitten, die Leiche sehen zu dürfen. Erst dann, so sind sich beide einig, werden sie glauben können, dass er wirklich tot ist.

Dauer: 2 Stunden, keine Pause

  • mit: Robin Sondermann
    Torsten Kindermann, Nils Bischoff, Nicolas Hüchting

    Regie Frank Abt
    Fassung Viktorie Knotková
    Bühne und Kostüme Susanne Schuboth
    Zeichnungen Megan De Vos, Jan Hamstra, Kalle Wolters
    Licht Joachim Grindel

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