Tanz

Kleines Haus

-- kein Titel --

von Máté Mészáros / Unusual Symptoms

Mit „NEXTtoME“ stellt sich der junge ungarische Choreograf Máté Mészáros erstmals am Theater Bremen vor und setzt sich darin mit den Mechanismen und Dynamiken zwischenmenschlicher Beziehungen und dem Prinzip der Begegnung auseinander. In Bezug auf die Form des Duetts interessieren sich Mészáros und sein Ensemble für die Frage, auf welche Art (und in welcher Form) sich das Erlebte dem Körper mitunter dauerhaft einschreibt und wie sich Menschen zueinander ins Verhältnis setzen. Zwischen skulpturalen Bewegungsstudien und intimen Verhandlungen von körperlicher Nähe zeichnet „NEXTtoME“ Bilder, die sich der Vereinzelung ihrer Figuren widersetzen und eine sich ständig verändernde Gemeinschaft konstituieren. Indem er den Menschen schonungslos in Abhängigkeit seiner hinter ihm liegenden Erfahrung beschreibt, konfrontiert Mészáros ihn mit der Brüchigkeit seiner vermeintlichen individuellen Souveränität und liefert eine eindringliche Beschreibung des menschlichen Grundbedürfnisses nach Nähe, Berührung und sozialer Gemeinschaft.

Máté Mészáros tanzte jahrelang in weltberühmten Kompanien wie Carte Blanche und Ultima Vez, bevor er 2010 als Choreograf debütierte. Er gilt als einer der interessantesten Nachwuchs-Choreografen der internationalen Tanzszene und machte zuletzt mit Einladungen zu wichtigen Festivals wie Impulstanz Wien und Gastspieleinladungen nach Australien und China von sich reden. Seine ambitionierte Formensprache zeichnet sich durch große körperliche Ausdruckskraft und eine radikale Konsequenz der Mittel aus und entwickelt den Stil von international prägenden Choreografen wie Wim Vandekeybus weiter. Zwischen präzisen Körperbildern und hochphysischen Bewegungsexplosionen entwickelt Mészáros Arbeiten, in denen er Grundfragen menschlicher Existenz in ein tänzerisches Spiel zwischen persönlicher Grenzüberschreitung und sich wiederholenden Beziehungsmustern transformiert. In Bremen wird er mit TänzerInnen der Kompanie von Samir Akika und Gästen aus Ungarn und Belgien zum ersten Mal eine neue Arbeit in Deutschland entwickeln, mit der die Tanzsparte ihr Repertoire konsequent weiterentwickelt und den Arbeiten von Unusual Symptoms eine weitere tänzerische Farbe hinzufügt.

Dauer: ca. 1 Stunde 10 Minuten, keine Pause