Schauspiel

Moks

-- kein Titel --

von Oscar van Woensel
Deutsch von Monika The
Deutschsprachige Erstaufführung
Regie: Frank Abt

„The past is just a story we tell ourselves.“ (Spike Jonze) — Ödipus, der wohl bekannteste Unerlöste der griechischen Mythologie, tut sich schwer, das Rätsel seines eigenen Lebens zu durchschauen. Um sein Land vor einer grausamen Pestseuche zu retten, muss der junge König das Verbrechen an seinem Vorgänger Laios aufklären und dessen Mörder bestrafen. Seine Ermittlungen werden zum dramatischen Erkenntnisprozess: Er selbst hat Laios getötet, der zudem sein Vater war und jetzt ist er mit Iokaste, seiner Mutter, verheiratet. Als er erkennt, dass die Suche nach dem Urheber des Unheils mit der Suche nach der eigenen Identität zusammenfällt, sticht er sich die Augen aus.
Der niederländische Autor Oscar van Woensel verbindet in seiner „Oedipus“-Bearbeitung Sophokles Tragödien „König Ödipus“ und „Ödipus auf Kolonos“ und somit zwei Lebensalter des Helden. Schuld und/oder Sühne, Schicksal und/oder Selbstverantwortung, Erkenntnis und/oder Verblendung? Haben wir eine Wahl? Der unaufhörlich raunende Fragen-Chor in Woensels Werk nimmt uns in die Pflicht: „Wer bist du? Wer bin ich? Wer sind wir? Wer glauben wir zu sein? Wer erklären wir zu sein? Was verursacht, dass wir sind, wer wir sind? Sind wir, wer wir sind? Oder wird uns gesagt, wer wir sind?“

Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause