Schauspiel

Kleines Haus

-- kein Titel --

von Simon Stephens
Deutsch von Barbara Christ
Regie: Klaus Schumacher

„Diese Hinweise waren so konkret, dass wir einen Anschlag im Februar 2015 in Bremen nicht mehr ausschließen konnten.“ (Ulrich Mäurer) — Der 6. Juli 2005. In Gleneagels / Schottland beginnt der G8 Gipfel. In Singapur tagt das Olympische Komitee und wählt London zum Austragungsort der Sommerspiele. Mit dem „Live 8 Spektakel“ steigt das größte Benefizkonzert aller Zeiten. Eine Stadt im Party-Fieber; trunken vor Euphorie. Der Morgen danach. Vier Selbstmordattentäter steigen in Londoner U-Bahnen und Busse, sprengen sich und insgesamt 52 Menschen in den Tod. Eine Stadt im Schockzustand; gelähmt von Trauer. Zwischen diesen Ereignissen siedelt Stephens seine alltäglichen Geschichten an und formiert sie zu einem Countdown von Beobachtungen, verbunden im gewaltsamsten Moment einer Stadt. Geschichten von Menschen, deren Lebensweg sich vom Genormten ins Extreme wandelt. Das erschütternde Ereignis, das Attentat, ist der Rahmen für die Erzählung vom Terror, der von innen kommt. Mit der Etikettierung seines Stückes, die absichtsvoll nicht hält was sie verspricht, spielt Simon Stephens mit der Grenze von Begierde und Gewalt, Erregung und Horror. Zwischen alltäglicher Sehnsucht und Extremismus changieren die Geschichten aus einer Kultur, die Konsum zum Fetisch und das Individuum zur Ware macht.

Dauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause