Musiktheater
Theater am Goetheplatz
-- kein Titel --
Dramma giocoso in zwei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart
Regie: Laurent Chétouane
„Am Ursprung des Begehrens steht immer das Schauspiel eines anderen Begehrens.“ (René Girard) — Die Welt war aus den Fugen: Der Sturm auf die Bastille hatte stattgefunden, die Struktur der Monarchie und die damit verbundene Ständeordnung war in ihren Grundfesten erschüttert, als Mozart sich im Herbst 1789 an die Komposition seines Dramma giocoso „Così fan tutte“ machte. Perfekte Symmetrie scheint dem Stück und seiner Personage zu eigen – Dorabella liebt Ferrando und Fiordiligi liebt Guglielmo – in Wahrheit jedoch schwankt der Boden. Denn der aufklärerische Philosoph Don Alfonso behauptet, dass Frauen nicht treu sein können und es deshalb den Männern ein Leichtes sei, die Geliebte des jeweils Anderen zu verführen. Ferrando und Guglielmo schlagen in die Wette ein, ohne zu ahnen, welch emotionaler Sturm damit in Gang gesetzt wird: Ähnlich wie die Barrikaden der französischen Hauptstadt, zersplittern auch die Herzen der beiden adligen Paare im Verlauf der Oper. Die alte Ordnung ist außer Kraft gesetzt.
Dauer: 3 Stunden 20 Minuten, Pause nach dem 1. Akt