Musiktheater

Theater am Goetheplatz

-- kein Titel --

Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi
Text von Francesco Maria Piave
nach dem Schauspiel „Le roi s’amuse“ von Victor Hugo
Musikalische Leitung: Clemens Heil
Regie: Michael Talke

1831 schrieb Ludwig Börne in die Heimat: „Die Pariser Melodramendichter sind wahre Kannibalen, Menschenfresser. Sie reißen einem das Herz aus dem Leibe. Das Ohr kann nicht gerührt werden von solchem dummen Zeug; aber die Augen müssen doch weinen, wenn sie offen sind“. Neben den Melodramen profitierte auch die Oper des 19. Jahrhunderts in großem Stil von den Stoffen der Kolportage, ihren nicht unbedingt subtilen Konstellationen, grellen Kontrasten und großen Schauwerten: Die Verführung der reinsten Unschuld und der Triumph des abgrundtief Bösen finden sich auch in „Rigoletto“. Verdi schrieb für die Geschichte um die misslingende Rache des Hofnarren eine fast voyeuristische Musik des brutalen Hinschauens. Dass die Figuren dennoch psychologisch vielschichtig werden und mehr sind, als eindimensionale Abziehbilder, lässt einem „Rigoletto“ immer noch und immer wieder unter die Haut gehen. Michael Talke setzte in seiner gefeierten Inszenierung auf die kontrastreichen Konstellationen und erzählt „Rigoletto“ als ein Jahrmarkt-Schauermärchen, in dem alles schief läuft, was schief laufen kann. „Viel deutlicher als Talke mit dieser Inszenierung kann ein Regisseur dem Publikum die desillusionierende Grundkonstellation im Rigoletto kaum machen“, schrieb das Delmenhorster Kreisblatt anlässlich der Premiere: „Die Intensität, mit welcher alle Sänger auf der Bühne hier ihre Rollen verkörpern, lässt diesen Opernabend schließlich zu einem jener werden, an die sich der Gast noch lange erinnern wird.“

Dauer: ca. 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause