Schauspiel

Kleines Haus

The End. Eine Replikantenoper

von Jan Eichberg
Regie: Felix Rothenhäusler

„Du befindest Dich auf der Erde. Dafür gibt es keine Heilung.“ (Samuel Beckett) — Im düsteren Los Angeles der gar nicht allzu fernen Zukunft scheint der Regen nie aufzuhören. Licht spenden nur noch die blendend hellen Reklametafeln, und der Smog hängt tief über den Köpfen der Menschen. Hier gibt es keine Bäume mehr, keine Pflanzen. Tiere und Insekten sind zur Seltenheit geworden und damit zum heißbegehrten Statussymbol. Diese Welt ist geteilt in echt und künstlich, mächtig und gejagt. Kaum zu unterscheiden vom Original sind die sogenannten Replikanten, künstliche Menschen zweiter Ordnung, Wesen ohne Geschichte, ohne Erinnerung, erschaffen nur, um zu funktionieren. Und doch schimmert in ihren Augen so etwas wie Gefühl, vielleicht sogar Liebe? Die Grenzen zwischen Realität und Erinnerung, Traum und Dystopie verschwimmen immer mehr und hinterlassen vor allem Fragen danach, was es eigentlich bedeutet, Mensch zu sein. Der Klang unserer Zukunftsängste verbindet sich mit der Hoffnung auf eine bessere Welt, eine Welt ohne Menschen vielleicht, eine Welt ohne Ende.

Fotos: Philip Frowein