der Deutsche Theaterpreis DER FAUST geht zwei Mal ans Theater Bremen!

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST, der am heutigen Samstag, dem 21. November, in einer Onlineübertragung verliehen wurde, geht gleich zwei Mal ans Theater Bremen: In der Kategorie „Regie Kinder- und Jugendtheater“ bekommt ihn Antje Pfundtner für ihre Moks-Produktion Ich bin nicht du, in der Kategorie „Sängerdarsteller“ gewinnt Patrick Zielke für seinen Baron Ochs im Rosenkavalier. Die Musikalische Leitung hatte hierbei Theater Bremen-Generalmusikdirektor Yoel Gamzou inne, Regie führte Frank Hilbrich, der schon zu Zielkes Nominierung für den FAUST sagte: „Patrick Zielke ist für mich gelebtes Musiktheater. Ein Musiker, ein Stimmvirtuose, ein feinsinniger Stilist, der mit genauer Kenntnis, Wachsamkeit für alle Belange und unbändiger Theaterlust das umsetzt und weiterführt, was in den Partituren vornotiert ist und es im Hier und Jetzt zum Ereignis werden lässt.“ In der Begründung der Jury heißt es: „Patrick Zielke begeistert in der Rolle des Baron Ochs am Theater Bremen mit der vielschichtigen Charakterstudie eines Mannes zwischen unersättlicher Skrupellosigkeit, ignoranter Derbheit und tiefer Melancholie. Mit seiner intensiven physischen Präsenz gibt er sich hemmungslos dem Spiel hin und beglaubigt dabei das Geschehen auf der Bühne jederzeit durch seine warm timbrierte, voluminöse, klangschöne Stimme, große Textverständlichkeit und hohe Musikalität. Am Zusammenspiel mit den Kolleg*innen auf der Bühne ist ablesbar, von welch unschätzbarem Wert dieser intelligente Sängerdarsteller im Ensemble seines Hauses ist.“

„‚Erst einmal alles versuchen, um alles möglich zu machen‘ - das habe er gelernt in seinen ‚Bremer Ensemblejahren bei Benedikt von Peter und Armin Petras, Andreas Kriegenburg und Stephan Kimmig‘. Ich habe mich über Patrick Zielkes Erinnerung an seine Bremer Zeit und ‚seine‘ Regisseure fast so gefreut wie über den Faust-Preis für ihn!“, so Michael Börgerding, Intendant des Theater Bremen. Beim Deutschen Theaterpreis DER FAUST werden jährlich herausragende künstlerische Leistungen in acht Kategorien geehrt, zwei Mal vertreten zu sein, freut Börgerding natürlich besonders: „Ich hoffe, Patrick bald wieder in Bremen auf der Bühne zu sehen –  genauso wie Antje Pfundtner als Regisseurin im Moks. Meinen herzlichsten Glückwunsch auch an das Team um Rebecca Hohmann, das für seine Neugierde und seinen Mut zweimal hintereinander ausgezeichnet wurde.“

Denn im vergangenen Jahr hatte bereits Birgit Freitag für ihre Moks-Produktion Für Vier den FAUST bekommen. Eine schöne Würdigung der Arbeit des Jungen Theaters Bremen, findet auch Rebecca Hohmann, die es leitet: „Wow, wir sind sehr stolz und glücklich und freuen uns vor allem mit Antje Pfundtner. Das ist wirklich eine ganz großartige Auszeichnung für sie, aber auch für alle an der Produktion Beteiligten. Die Zusammenarbeit war eine wirklich tolle Erfahrung. Antjes klugen Gedanken und Ideen, mit der sie sich dem Thema näherte und ihre äußerst präzise Arbeitsweise waren faszinierend zu erleben. Ihre Ernsthaftigkeit und der spürbare Wille, die Kinder mit ihrer Kunst zu erreichen, hat mich berührt. Ich hoffe, dass der Preis die Beachtung findet, die er verdient.“ So sieht das das auch die Jury: „Der Choreografin und Regisseurin Antje Pfundtner gelingt mit ihrer Auftragsarbeit ein philosophisches Theatererlebnis, das mittänzerisch und spielerisch mit assoziativen Texten Fragen nach der eigenen Identität stellt, ohne eindeutige oder vereinfachte, gar profane Antworten zu geben. Die skurrile (Zeit-)Reise auf der Suche nach ‚sich selbst‘ – geht der Frage nach ‚wer bin ich‘ und ist da nicht doch noch etwas ganz anders in mir? Mit dem Mut zur Stille lässt Antje Pfundtner kleinen wie großen Zuschauer*innen Raum, die assoziativen getanzten Bewegungsmuster, das Jonglieren mit Texten zu enträtseln und schafft so mit dem vierköpfigen Ensemble ein virtuoses Theater der Fragen auf Augenhöhe.“

Der Deutsche Theaterpreis DER FAUST ist ein Preis der Theater und ihrer Träger für ihre Künstlerinnen und Künstler. Er wird seit 2006 vom Deutschen Bühnenverein in Kooperation mit den Bundesländern, der Kulturstiftung der Länder und der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste vergeben.