Regie-Frauenpower an der Weser
„Aufregend - Regie-Frauenpower an der Weser“ steht auf dem Titelblatt der Dezemberausgabe der Opernwelt. Drin finden sich gleich zwei Inszenierungen des Theater Bremen: Ulrike Schwabs Der Bajazzo (Pagliacci) und Tatjana Gürbacas Das schlaue Füchslein.
Arno Lücker zeigte sich nicht nur beeindruckt von Ensemble-Neuzugang Marie Smolka: „Marie Smolka singt nicht nur herzzerreißend schön, ja, könnte diese Rolle an den größten Häusern der Welt ausfüllen, sondern spricht zu ‚ihren‘ Männern sogar nur mit Blicken […] Grandios geschauspielert.“, sondern auch von der Inszenierung des Bajazzo im Ganzen: „Alles stimmt an diesem Abend. […] Schwab modernisiert dagegen den Versimo-Stoff wahrhaftig, radikal und dabei völlig erstaunlich unterhaltsam. Ein Meisterinnenwerk …“
Ebenso angetan war Jürgen Otten von Gürbacas Das schlaue Füchslein, er überschreibt seinen Text mit „Für einen Moment Glück“ und beschreibt dann, wie sich der Bogen von Gürbacas Regieführung an einem bestimmten Punkt „ungemein poetisch und dringlich“ verdichtet zu einem „einzigartigen Moment des Glücks, den es vielleicht auch nur ein einziges Mal in einem ganzen (Füchsinnen-)Leben geben kann, der unvergesslich ist, den aber nur diejenigen erfahren können, die ihn für möglich halten.“ Und auch die Füchsin, gespielt von Marysol Schalit, konnte ihn überzeugen: „[…] so spielt (und singt) Marysol Schalit diese Rolle auch selbst dann noch, als der Förster sie mit einem Seil an sich ‚gekettet‘ und ihr die Schuhe übergestreift hat: mit Grandezza und unbändiger Kraft, wendig, sprudelnd, energiegeladen, sich jeder Domestizierung widersetzend, kurz: anarchistisch.“
Regie-Frauenpower an der Weser gibt es wieder am
Samstag, dem 18. Dezember mit Leoš Janáčeks Das schlaue Füchslein
und am Mittwoch, dem 22. Dezember, Sonntag, dem 26. Dezember und Dienstag, dem 28. Dezember mit Ruggero Leoncavallos Der Bajazzo (Pagliacci).