Tanz

Kleines Haus

Belleville

von Samir Akika / Unusual Symptoms

„Row, row, row your boat, gently down the stream.“ (Amerikanischer Kanon) — Als Samir Akika Mitte der Nuller Jahre nach seinen viel beachteten Anfängen als Choreograf in eine erste künstlerische Krise geriet, hat ihm eine Reise das Leben – zumindest sein künstlerisches – gerettet. Mit einem Stipendium des Goethe-Instituts ging er damals nach Kuba, auf der Suche nach neuen Impulsen für seine Arbeit. Als er anderthalb Jahre später zurückkehrte, hatte er sich neu erfunden. Seitdem ist das Goethe-Institut zu einem unverzichtbaren und langjährigen Partner geworden, hat Akika auf der ganzen Welt gearbeitet: Tourneen durch Indien und den mittleren Osten, Auftragsproduktionen in Kambodscha, Usbekistan und Venezuela, Workshops in Bangladesh, Nigeria und Mexiko, um nur einige zu nennen. Immer wieder ist er dabei auf Akteure und Lebenswelten gestoßen, die ihn gleichermaßen fasziniert wie inspiriert haben. Für seine dritte Spielzeit am Theater Bremen lädt er nun sechs TänzerInnen aus Russland, Nigeria und Indien ein, gemeinsam mit seiner Kompanie Unusual Symptoms in Bremen ein Stück zu erarbeiten. Die Reise geht weiter.

Eine Koproduktion mit dem Goethe-Institut

Dauer: ca. 2 Stunden, keine Pause

  • „Die elf großartigen KünstlerInnen bilden ein harmonisches Ensemble – bei dem das Individuum klar erkennbar bleibt. [...] Am Ende ist ,Belleville' ein echter Akika – und eine Weiterentwicklung dessen. Eine ungemein fokussierte, stimmige Arbeit. Bestes Tanztheater also."
    Jan Zier, taz, 29./30. November 2014

    „Begleitet von DJ Martin Basman und Musiker jayrope, der sein Instrumentarium über die Bühne fährt, entwickelt sich so ein turbulentes, grelles, aber auch poetisches Gesamtbild, in dem immer wieder verblüffende Facetten zu entdecken sind. Auch wenn es durchaus düstere Momente gibt, endet der Abend ausgelassen zu Afrobeat von Fela Kuti. Am Ende gab es großen Applaus für alle Beteiligten und einen mitreißenden Tanzabend."
    Andreas Schnell, Delmenhorster Kreisblatt, 29. November 2014

    „,Belleville’ [gibt] Möglichkeit, ausgezeichnete tänzerische Leistungen zu beobachten. Geprägt von vielen Hip-Hop-Elementen schieben sich die elf Tänzer über die Bühne. Mal einzeln, mal zu zweit arbeiten sie sich am Ursprung ihrer Identität ab [...] Ausdefinierte und sehr ästhetische Bewegungsabläufe wecken Erinnerungen an ihre Herkunftsländer, die aber nicht verblassen, sondern in die Gegenwart transportiert werden – indem der Rest der Gruppe sie übernimmt." Mareike Bannasch, Kreiszeitung, 29. November 2014

    "Wie so oft lässt Akika die Tänzer über mehrere Ebenen toben. Die Bühne von Gabor Doleviczényi und Tilo Schreieck spielt raffiniert mit Transparenz und Intransparenz, betäubender Glamourwelt und ernüchternder Wellblechhüttenansicht. [...] Die poetische Beschreibung der Städte durchkreuzen thematische Szenen zu Tod und Trauer. Ein Moment der Stille im Kerzenschein, bis eine Buchstabengirlande die Worte THE ONLY GOOD RATING IS CELEBRATING und damit die Botschaft des Abends ausgibt. Das Resultat sind zwei Stunden Tanz pur in grandiosem Sound".
    Irmela Kästner, tanz, Januar 2015

    "Das war ein furioses Tanztheater, das die internationale Truppe vom Chefchoreografen Samir Akika mit professionellen Tänzerinnen und Tänzern aus Russland, Nigeria und Indien gemeinsam mit seiner Kompanie Unusual Symptoms in Bremen gegeben hatte. eine wilde Power-Mischung aus Street-Dance, Hip-Hop, Vogueing, indischem Tanz, Actiontheater, Sprech- und Singeinlagen, eindringlichem Techno, einfühlsamen Klangteppichen von Martin Basman im spannendem Mashup mit der handgemachten Musik von Jayrope, der sein komplettes, akustisch verstärktes Orchester im Einkauswagen auf der Bühne dabei hatte. Ein großer Spaß!"
    Cem Basman, Elbsalon, 16. Dezember 2014

    "Herausgekommen ist ein getanzter inspirierender Kultur-Clash, ein wirbelndes, mitreißendes Zusammenkommen und Auseinanderfallen unterschiedlicher Menschen und Tanzstile. [...] Man sollte sich von dieser beglückenden Begegnung in einer schönen Stadt anstecken lassen. Und dann will man nur das eine: Tanzen!"
    Martina Burandt, Diabolo, 04. Dezember 2014