Schauspiel

Kleines Haus

Die selbsternannte Aristokratie

von LA FLEUR nach Honoré de Balzac
Regie: Monika Gintersdorfer und Franck Edmond Yao

„Je mehr man kritisiert, um so weniger liebt man.“ (Balzac) — Der vor 215 Jahren geborene Honoré de Balzac schuf in seinen Romanen ein enzyklopädisches Sittengemälde Frankreichs. Seine Verachtung für die brutalen, machtorien­tierten Gesetze der Großstadt überträgt er in lebensnahe gegenwärtige Romanfiguren. Viele davon haben im Team von LA FLEUR eine aktuelle und reale Entsprechung. Wie die Dandys und Kurtisanen im 19. Jahrhundert bilden die Tänzer*innen, DJs und Schauspieler*innen eine Art widerständige Aristokratie von unten. Viele von ihnen stammen aus den Pariser Banlieues oder von der Elfenbeinküste. Die damit verbundenen Zuschreibungen unterlaufen sie jedoch konsequent, sowohl auf der Bühne als auch im wahren Leben. Als Mitglieder einer „Selfmade-Aristokratie“ nehmen sie Rollen an und wechseln ihren Status nach Belieben oder Notwendigkeit. "Die selbsternannte Aristokratie" ist das erste Stück der Gruppe um Monika Gintersdorfer und Franck Edmond Yao.  

Produktion: La Fleur
Koproduktion: Theater im Pumpenhaus, Wiener Festwochen, Kampnagel, FFT Düsseldorf, MC93 maison de la culture de Seine-Saint-Denis
Mit Unterstützung des CND - Centre National de la danse, accueil en résidence
Mit Unterstützung des Théâtre de la Commune, CDN d'Aubervilliers
Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes

  • mit: Alexander Cephus
    Annick Choco, Cora Frost, Zouzou Jean-Claude Dagbo alias DJ Meko, Lino Makebo, Mishaa, Ordinateur, Reyod, Matthieu Svetchine, Elisabeth Tambwe, Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star

    Regie Monika Gintersdorfer
    Choreografie Franck Edmond Yao alias Gadoukou la Star, La Fleur
    Künstlerische Mitarbeit Katia Flouest-Sell, Elise Graton
    Bühne Christin Vahl
    Kostüme Abdoulaye Kone alias BOBWEAR, Sebastian Ellrich, Christin Vahl, Madou Sanguin
  • „Getanzte Soziologie hat auf jeden Fall ihren Reiz. Das Publikum bekommt einige besondere Momente geboten. Wenn zum Beispiel der Klassenhabitus der verschiedenen Schichten in originellen Choreografien und Figuren ausgedrückt wird. Oder wenn Pariser Sehenswürdigkeiten mit den Körpern der Akteure nachgebaut werden. Überhaupt teilt sich die Intention des Stückes – die Selbstermächtigung – am ehesten im rasanten, akrobatischen und authentischen Tanzstil mit.“ (Christine Gorny, Bremen Zwei, 6. Oktober 2018)

    „Regie und Choreografie […] haben Witz und sozialkritischen Anspruch, der agile Matthieu Svetchine übersetzt live, die Tänzer warten mit etlichen Kabinettstückchen auf. Viel Beifall für zwei Stunden anspruchsvolles Infotainment.“ (Hendrik Werner, Weser Kurier, 7. Oktober 2018)

    „Auch ‚Die selbsternannte Aristokratie‘ verschränkt in höchst unterhaltsamer Manier einen analytischen Blick auf den europäischen Kunstkanon mit einem anregenden Perspektivwechsel.“ (Rolf Stein, Kreiszeitung, 8. Oktober 2018)
    • Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes