Junges.Theaterbremen

Brauhaus

Die Sprache des Wassers

11+
nach dem Versroman von Sarah Crossan
Regie: Theresa Welge
Eine Moks-Produktion

„I’m an alien, I’m a legal alien.“ (Sting) — Im Wasser fühlt sie sich geborgen, im Ruhezustand und doch bewegt: ­Kasienka ist 13 Jahre alt, als polnische Einwanderin fremd in England und einzig im Schwimmbad und unter Wasser zuhause. Denn seitdem sie mit ihrer Mutter nach England kam, um nach dem plötzlich verschwundenen Vater zu suchen, ist ihre Welt aus den Fugen geraten. In einem winzigen Zimmer zusammen mit ihrer Mutter hausend, ist sie deren Verzweiflung ausgesetzt und muss sich zugleich in ein Leben einfinden, in dem sie sich als permanente Außenseiterin erlebt: Kulturell bedingte Missverständnisse, mangelnde Sprachkenntnisse und Mobbing gehören zu ihrem Alltag. Das Schwimmen, ein Junge namens William, der liebenswürdige Nachbar Kanoro und ihr eigener Mut helfen ihr allerdings, den Herausforderungen eines Einwandererlebens zu trotzen und sich einen souveränen Platz in der Gesellschaft und ihrer Familie zu erkämpfen.
„Die Sprache des Wassers" ist ein, auch formal, außergewöhnlicher Jugendroman, der in klaren Bildern und eindrücklichen Momentaufnahmen von Fremdheit erzählt und den Hürden, die zu nehmen sind, wenn man sich einer neuen Kultur anpassen und zugleich man selbst bleiben möchte.

Dauer: 60 Minuten, keine Pause

Hier können Sie sich die Materialmappe zum Stück herunterladen.

  • „Gleich der erste Auftritt, mit dem die jüngste Premiere im Moks ansetzt, fesselt auf eine Weise, als käme hier das echte, das repressive Leben zur Tür hereingeschlichen. […] Doch natralistisches Spiel gibt es an diesem Nachmittag weniger zu sehen, vielmehr gelingt es der Inszenierung von Theresa Welge meisterhaft, aus dem Text eine hübsche Mischung aus gespieltem und erzählten Episoden zu machen. Allesamt zielen sie ins Herz eines komplizierten Lebens. […] Lina Hoppe, Meret Mundwiler und Parbet Chugh, alle erwachsen, sind vortrefflich geeignet, Haltung, Gesten und Mienen von Teenagern derart treffend hinzulegen, dass man ihnen den tatsächlichen Altersunterschied nicht anmerkt. […] Dass sie hier zudem viele kleine Luftballons in den Bühnenhimmel steigen lassen, in der Ausstattung von Marthe Labes eine Architektur aus gefesselter Luft schaffen, mag einerseits die Fragilität ihres Lebens symbolisieren. Gleichzeitig fügt es sich wunderbar in den poetischen Grundcharakter dieses lohnenswerten, weil letztenlich optimistischen Theaternachmittags ein.“
    Sven Garbade, Weser Kurier, 25.10.2016