Schauspiel

Kleines Haus

Hawaii

nach dem Roman von Cihan Acar
Regie: Berfin Orman

„So müssen wir nun doch unsere Füße in die Stadt tauchen.“ (Karin Peschka) — Kemal Arslan hatte es einmal weit gebracht: Er war ein Fußballstar. Ein Traum, der durch einen Autounfall allerdings früh platzte. Der 21-Jährige kehrt in seine Heimatstadt zurück – nach „Hawaii“, ein Hochhausbezirk in Heilbronn, der von migrantischen Erfahrungen und sozialen Auseinandersetzungen geprägt ist. Kemal blickt nur noch zurück, die Gespräche mit seinen Eltern drehen sich im Kreis und seine Schritte führen ihn nicht weiter als in ein Striplokal, in ein Wettbüro oder zu einer türkischen Hochzeitsfeier. Am liebsten würde er mit seiner Ex-Freundin Sina eine romantische Zukunft gestalten. Stattdessen findet er sich zwischen aufgeheizten Fronten wieder, die Lage in der Stadt droht zu kippen. Der Autor Cihan Acar erzählt in seinem Debütroman von einem jungen Mann in einer einsamen Suchbewegung – durch alte Erinnerungen und neue Begegnungen. Ihn treibt die Sehnsucht nach Geborgenheit und die Frage nach einem Sinn: Wie ist ein Neubeginn möglich, wenn man den Boden unter den Füßen verliert?