Musiktheater

Ehemaliges Verwaltungsgebäude der Bremer Woll-Kämmerei, An der Wollkämmerei

Mowgli (Blumenthal)

Hitze, hohe Luftfeuchtigkeit, Rascheln im Dickicht, grelles Gekreisch, Zirpen, Geheul. Inmitten des dichten Grüns des Dschungels, der Schrei eines Kindes. Der nackte Mensch erhält den Namen Mowgli und wächst auf wie einer, „der nicht weiß, was lernen heißt, und an nichts zu denken hat, als was man essen kann.“ (Rudyard Kipling). Und doch ist er der Einzige dieser Art. Weder Mensch noch Tier. Ein Fremder in der Heimat, ein Eingeborener in der Wildnis. Gefangen in der Isolation und frei in den unbegrenzten Möglichkeiten des Unzivilisierten. Opernsänger Patrick Zielke erzählt die Geschichte des Dschungels. Zwanghaft versucht er „mit Ruhe und Gemütlichkeit den Alltag und die Sorgen über Bord zu werfen“, um damit das Fortlaufen der Amüsiermaschinerie zu sichern – rastlos und einsam.

Im Rahmen des Festivals Auswärtsspiel: Blumenthal

  • „[W]enn Solist Zielke sich zum nach Feuer gierenden Affenkönig macht, den Bären (Balou) sein „Probier’s mal mit Gemütlichkeit“ ansingen lässt oder als leicht tuntiger Panther (Bagheera) mit Sonnenschirmchen bewehrt über die Bühne schleicht, ist das von wunderbar leichter Komik. […] Komisch ist das, aber nicht lustig. Denn wahre Komik kann immer nur dann entstehen, wenn eine zweite, leicht melancholische Ebene mitschwingt. […] Viel Applaus für den wunderbaren Patrick Zielke und das gesamte Team bei der Premiere. Lennart Hantke hat mit seiner ersten eigenständigen Regiearbeit ein kleines Theater-Juwel geschaffen.“ (2. April, Weser-Kurier, Iris Hetscher)