Schauspiel

Kleines Haus

Nostalgie 2175

von Anja Hilling
Regie: Anne Sophie Domenz

„Wir sind Teil der Natur. Wenn wir die Natur verletzen, verletzen wir auch uns selbst.“ (Lab Teater Ciputat, Indonesien) — Das Jahr 2175: Die Temperatur liegt bei durchschnittlich 60 Grad Celsius, die Sonne ist verschwunden. Es bleiben nur die Erinnerungen via VHS-Kassetten, wie das Leben einst bunt und vielfältig aussah. Doch auch wenn keine Farben und Geräusche, keine Pflanzen und Tiere mehr existieren, eines bleibt: der Wille zu leben und zu lieben. Pagona darf ihren Freund Taschko nicht berühren, zu lange war seine Haut der feindlichen Atmosphäre ungeschützt ausgesetzt. Als sie mit seinem Boss Posch schläft, ist Pagona eine der wenigen Frauen, die seit Jahrzehnten auf natürlichem Wege schwanger werden. Doch nur 2 % der Mütter überleben die Geburt. Trotzdem entscheidet sie sich für das Kind, für dessen unsichere Zukunft, nimmt in berührenden Ansprachen Kontakt zu dem Ungeborenen auf. Das Stück ist eine Liebeserklärung an das Leben und gleichzeitig eine apokalyptische Warnung aus der Zukunft, die nostalgisch auf das für immer Verlorene, Zerstörte zurückschaut, dessen Erhalt 2015 noch in unseren Händen liegt.

Dauer: 1 Stunde 30 Minuten

  • Pagona Nadine Geyersbach
    Taschko Siegfried W. Maschek
    Posch Matthieu Svetchine
    Regie Anne Sophie Domenz
    Bühne und Kostüme Marie Roth
    Licht Joachim Grindel
    Dramaturgie Natalie Driemeyer
  • „Die junge Regisseurin Anne Sophie Domenz hat für die Geschichte poetische, zarte Bilder gefunden. Zum Beispiel: Pagona mit üppiger Blumenperücke und Handtasche, aus der Bühnennebel wallt. Oder: Posch, der wie ein Michelin-Männchen im aufgeblasenen Overall auf einem Trampolin hüpft. Solch hübsche Einfälle, dazu faszinierende Licht- und Schattenspiele, eine feinziselierte Sprache und eine überzeugende schauspielerische Leistung – das sind die Stärken dieses mit einer Stunde und 20 Minuten knackig-kurzen Theaterabends.“
    Margit Ekholt, Radio Bremen, 27. November

    „Für die Darsteller ist das Stück eine Herausforderung, die sie bravourös meistern. Sie wirken jederzeit authentisch.“
    Sabrina Wendt, Nordwest Zeitung, 30. November

    „‚Nostalgie 2175‘ ist ein beeindruckendes Plädoyer an die Vergangenheit. Und eine Warnung an alle, die Umwelt zu schonen. Großer Applaus für dieses mutige Stück.“
    Sabrina Wendt, Nordwest Zeitung, 30. November