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Schauspiel

Theater am Goetheplatz

Vor Sonnenaufgang

nach Gerhart Hauptmann
von Ewald Palmetshofer
Regie: Klaus Schumacher

„Ganz aufgehen in der Familie, heißt ganz untergehen.“ (Marie von Ebner-Eschenbach) — Vordergründig scheint es gut zu laufen für die Familie Krause: Das Unternehmen ist erfolgreich in die Hände des Schwiegersohns Thomas übergegangen und Martha, eine der beiden Töchter, erwartet ihr erstes Kind. Doch als Thomas’ alter Studienfreund Alfred zu Besuch kommt, offenbaren sich die verborgenen Konflikte, Enttäuschungen und Sehnsüchte der Familienmitglieder. Und die Freunde müssen feststellen, dass sie politisch und menschlich weit auseinandergedriftet sind. Alfred konfrontiert Thomas mit ehemals geteilten Idealen und fragt: Warum erscheinen die Gräben zwischen den politischen Positionen so unüberwindlich? In seiner Überschreibung des berühmten Dramas von Gerhart Hauptmann, dessen Erscheinen 1889 großes Aufsehen erregte, porträtiert der österreichische Dramatiker Ewald Palmetshofer eine Familie und zugleich eine Gesellschaft Vereinzelter, die nicht zueinander finden.

    Sechs Personen stehen auf der Bühne. Alle blicken nach oben. Hinter ihnen flattern große Folien.
    Zwei Schauspielerinnen sind auf der Bühne. Die eine sitzt vorn auf dem Boden. Die zweite steht weiter hinten. Sie trägt rosafarbene Nachtwäsche und hat einen Babybauch.
    Eine Schauspielerin steht vorn auf einer Rampe. Sie trägt einen blauen Hosenanzug. Hinten auf der Bühne kommt ein Schauspieler gelaufen. Er trägt einen dunklen Anzug.
    Die Bühne ist mit Folien verhangen. Die werden von hinten angestrahlt. In der Mitte der Bühne steht eine Schauspielerin. Sie ist ganz rot gekleidet.
    Eine Schauspielerin und ein Schauspieler sitzen nebeneinander auf dem Boden. Sie hat einen Arm um ihn gelegt. Er schaut auf seine Schuhe.
    Ein mehrstöckiges Holzgerüst steht auf der Bühne. Ganz oben sitzt ein Schauspieler auf der Treppe. Er spricht mit einem anderen Schauspieler unten.
    Vorn im Bild sind nur zwei Hosenbeine zu erkennen. Die Hose ist lila. Hinten steht ein Schauspieler. Er ist etwas versteckt hinter einer Plane.
    Fünf Personen stehen auf der Bühne. Alle halten Abstand zueinander. Im Hintergrund ist eine Haus-Baustelle zu erkennen. Plastikplanen hängen hinter einem Holzgerüst.
    Vier Personen stehen eng beieinander. Sie halten sich gegenseitig fest. Drei von ihnen schauen in den Zuschauerraum.
    Vorn auf der Bühne sitzt ein Schauspieler. Er hat den Kopf in eine Hand gestützt. Hinten steht eine Schauspielerin auf einem Holzgerüst. Sie schaut ihn an.
  • Egon Krause Guido Gallmann
    Annemarie Krause Susanne Schrader
    Helene Lieke Hoppe
    Martha Judith Goldberg
    Thomas Hoffmann Simon Zigah
    Alfred Loth Alexander Swoboda
    Dr. Peter Schimmelpfennig Martin Baum

    Regie Klaus Schumacher
    Bühne Katrin Plötzky
    Kostüme Karen Simon
    Musik Tobias Vethake
    Licht Christian Kemmetmüller
    Dramaturgie Sonja Szillinsky
  • „Die Fassade stimmt vielleicht noch bei den Krauses, aber dahinter tun sich Abgründe auf: Keine einzige Figur hat sicheren Boden unter den Füßen. Bühnenbildnerin Katrin Plötzky lässt das Ensemble auf einem in sich geschachtelten Podest agieren und auf einem mit Plastikplanen verhängten Gerüst samt steiler Feuertreppe. Hier wird nicht nur ganz konkret umgebaut, hier ist alles Provisorium, von der Lebenssituation bis zu den Gefühlen. […] Vor diesem optischen Hintergrund ordnet Regisseur Klaus Schumacher das Ensemble in immer neuen Tableaus an, lässt eng nebeneinandersitzen, Nähe simulieren, manchmal aneinanderklammern. Oder lässt großen Abstand wahren, wenn die Figuren miteinander um ihre Positionen ringen. […] Das Ensemble ist ausnahmslos großartig in diesen Schlagabtäuschen, bei denen Schumacher das Tempo gut austariert hat.“ (Iris Hetscher, Weser-Kurier, 22. April 2024)

    „Schumachers unprätentiöser Regie gelingt es, aus allen sieben doch eher am Reißbrett entstandenen Figuren leibhaftige Menschen zu machen, aus den Schauspieler:innen – Guido Gallmann, Susanne Schrader, Lieke Hoppe, Simon Zigah, Martin Baum – ein fantastisch aufeinander reagierendes, einander wechselseitig Raum gebendes Ensemble. Eines, in dem wirklich alle, gleichwertig brillieren können – und es auch tun.“ (Benno Schirrmeister, taz, 24. April 2024)

    „Das Stück sollte man sich auf jeden Fall ansehen. Ich bin wirklich sehr begeistert. Das Publikum war es auch, es gab viel Applaus und Jubel für die Schauspielerinnen und Schauspieler und das Regie-Team. Es ist ein wunderbares, sehr heutiges Stück, jeder kann sich da in den Themen und Figuren wiederfinden. Und es ist trotz der schweren Themen ein überraschend luftig-leichter Theaterabend.“ (Anna Postels, Bremen Zwei, 20. April 2024)
  • Anhand von zwei Figuren wird in der Inszenierung eine Suchterkrankung (Alkoholabhängigkeit) sowie Depression thematisiert und zum Teil dargestellt. An zwei Stellen wird Suizid thematisiert.
    Am Ende des Stückes wird in einer Szene eine Geburt angedeutet, unter der das Kind verstirbt. Es folgt eine etwa 7-minütige abstrakte Szene, die in großer Emotionalität den Schmerz und die Trauer der Figuren verhandelt.

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