Was bewegt dich am 8. März: Ulrike Hauffe
Am Feministischen Kampftag lädt das Theater Bremen zum Speed-Dating zur Frage „Was bewegt dich am 8. März?“ ein. Dipl. Psychologin und Landesbeauftragte für Frauen des Landes Bremen a.D., Ulrike Hauffe (sie/ihr) ist mit dabei.
Was bewegt dich am 8. März?
Wir stehen gemeinsam auf gegen die vielfältige Diskriminierung von Frauen. Wir erleben den Tag aber auch als Feiertag der Gemeinsamkeiten im Kampf gegen Ungerechtigkeit. Wir bilanzieren, was bisher erreicht worden ist und müssen über das schleppende Tempo nachdenken, in dem sich Gleichstellung bewegt. Bei derzeitiger Entwicklung benötigen wir noch mehr als 130 Jahre. Das kann nicht sein! Nicht nur aber auch aktuell ist er ein Solidaritätstag für die in den Kriegen vergewaltigten Frauen. Vergewaltigungen waren schon immer ein Machtmittel zur Demoralisierung des Gegners.
Welche Rolle spielt dein Frausein/ dein FLINTA*sein/ dein Feminist:insein in deinem Berufsalltag?
Sowohl in meiner Arbeit im Gesundheitswesen wie auch in der (frauen)politischen Arbeit ist meine feministische Haltung Grundlage des Analysierens und Handelns. Sie hilft wie mit einer Lupe zu sehen und dann aufzuzeigen, was in unserer Gesellschaft getan werden muss, um die faktische Gleichstellung erreichen zu können. Sie ist wie das Geländer einer Treppe, die ich – im Bild meiner Arbeiten – hochsteigen muss.
In welchen Bereichen wünschst du dir konkrete Veränderungen?
- Gleiches Geld für gleichwertige Arbeit und
- die Aufwertung der Berufe, in denen Frauen überrepräsentiert sind, die sog. „Frauenberufe“. Logischerweise sind das alle Care-Berufe.
- Die gerechte Aufteilung der Sorgearbeit zwischen Männern und Frauen mit Kindern und pflegebedürftigen Angehörigen.
- Gute, flächendeckende Kinderbetreuung.
- Es wird Zeit für die Abschaffung des Ehegattensplittings, da es Ungleichheit erzeugt.
- Quotierung von Führungspositionen
- Die Entkriminalisierung des Schwangerschaftsabbruchs: also raus aus dem Strafgesetzbuch!
- Endlich und konsequent eine Ungleichbehandlung im Gesundheitswesen, denn Frauen- und Männer(körper) sind verschieden. Damit unterscheidet sich sowohl die Diagnostik wie auch die Therapie.
- Die Liste ist verlängerbar!!!
Veröffentlicht am 7. März 2024