Musiktheater

Goetheplatz

Kanon in V

Ein Gerücht zieht um und verbreitet sich wie ein Virus mit hoher Ansteckungsgefahr. Schnell kann es passieren, dass sich aus einem ideellen Schnupfen eine ideologisch-ungesunde Epidemie vermasst.

Das Konzept „Kanon in V“ schlägt deshalb eine radikale Lösung vor: eine Gegeninfektion. Denn das Musiktheater hat ein Mittel, das einen ganz ähnlichen Übertragungsweg einnimmt: den Ohrwurm. Er fräst sich in den Verstand des Hörers und der Hörerin und begleitet sie. Und welcher Ohrwurm wäre dazu besser geeignet, als das Werk, das sich durch zahllose Nachfolgewerke aus Klassik und Pop und sogar in eine Nationalhymne geschlichen hat? Es ist Pachelbels weltbekannter Kanon in D-Dur. Durch seine abstrus hohe Zahl an Weiterverwertung – von den Beatles, über Peter, Paul & Mary bis hin zu den Petshop Boys – ist es ein Werk, das nahezu jedem Menschen in der einen oder anderen Form bekannt sein dürfte.

Für einen Abend lang kommt die Bremer Musikszene im Rahmen eines Stadtprojektes zusammen, um anhand dieses Ohrwurms den öffentlichen Raum zu erobern: Durch eine szenisch-installative Einrichtung und eine darstellerische Verknüpfung der Einzelkonzerte entsteht ein theatrales Gesamtwerk in Form einer musikalischen Epidemie, das frei begehbar ist und das die Kulturszene nach außen präsentiert, wobei das Theater Bremen hierbei der Ankerpunkt ist, in dem auch auf der großen Bühne das Finale stattfindet.

Mit dabei: Andreas Anthopoulos & Darya Bershak, BremerBürgerChor, Riccardo Castagnola, Bremer Chorwerkstatt, Da Capo al dente, Damascus String Quintet, Didjeridu-Ensemble Bremen, Distraction, Flauto Dolce, Ensemble Konsonanz, Bremer Kaffeehaus-Orchester, Joshua Krüger, Kulturkirche St. Stephani, Ensemble New Babylon, Evangelisches Posaunenwerk Bremen,Bremer Schlagzeugensemble, Smusic21 und Tegus Streichquarett sowie mit Solistinnen und Solisten des Theater Bremen und dem Opernchor des Theater Bremen und Alice Meregaglia übernimmt die Musikalische Koordination.

Konzept & Regie: Levin Handschuh
Ausstattung: Elena M. Stranghöner
Video: Lena Winkel
Musikalische Koordination: Alice Meregaglia
Musik. Arrangement des Finales: Thomas Ohlendorf
Dramaturgie: Brigitte Heusinger
Produktionsleitung: Roman A. Ohem


Eine Produktion von Raum21, Theater Bremen und Culture Connects mit freundlicher Unterstützung der Karin-und-Uwe-Hollweg-Stiftung, der Waldemar-Koch-Stiftung und der Deutschen Lovecraft-Gesellschaft