Schauspiel

Kleines Haus

Maria Stuart

von Friedrich Schiller
Regie: Anne Sophie Domenz

In Friedrich Schillers „Maria Stuart“ treffen zwei Frauen aufeinander, die als unvereinbare Gegensätze gezeichnet werden. Maria Stuart trifft auf Elisabeth, die Königin von Schottland auf die Königin von England. Um Freiheit als die Möglichkeit wirksam Entscheidungen zu treffen geht es in „Maria Stuart". Der Mann Schiller hat sich dafür der Leben zweier historischer Frauen bedient und beide zu Gefangenen gemacht. Maria Stuart sitzt im buchstäblichen Gefängnis in England und wartet auf das Todesurteil durch Königin Elisabeth. Doch auch Elisabeth ist gefangen: gefangen in dem Druck der Verantwortung, die ihre Macht ihr auferlegt.Und so sind die beiden gegensätzlichen Königinnen sich sehr ähnlich. Beide wollen nichts mehr als die Freiheit. Und beide fühlen das mit vollster Intensität.

Dauer: 2 Stunden 30 Minuten, eine Pause

  • Elisabeth, Königin von England Nadine Geyersbach
    Maria Stuart, Königin von Schottland, Gefangene in England Betty Freudenberg
    Robert Dudley, Graf von Leicester Robin Sondermann
    Wilhelm Cecil, Baron von Burleigh, Großschatzmeister Matthieu Svetchine
    Mortimer, ein junger Ritter Justus Ritter
    Hanna Kennedy, Amme der Maria Lisa Guth
    Regie Anne Sophie Domenz
    Bühne Franziska Waldemer
    Kostüme Elke von Sivers
    Musik Louise Vind Nielsen
    Licht Frédéric Dautier
    Dramaturgie Tarun Kade
  • „Als ganz zeitlos existenziell behauptet sich der Abend schon im ersten Bild, in dem Elisabeth in ein Sitzkissen gepfercht in amöbenhaften Bewegungen die Entstehung der Welt und die Notwendigkeit des Scheiterns in einem intensiven Monolog kurzschließt. (…) Nadine Geyersbach stellt als Elisabeth höchst inniglich die Widersprüche der Regentin vor, und Betty Freudenberg, bislang in Bremen vor allem als Femme Fatale aufgefallen, überrascht mit einer toll bissigen, lebenssüchtigen, waidwunden Stuart (…).
    Andreas Schnell, Nachtkritik.de, 29. Juni 2014

    „Ihre [Regisseurin Anne Sophie Domenz] Lesart des Königinnendramas ‚Maria Stuart‘ (…) drängt intellektuell forsch ins zeitlos Gültige.
    (…) An die Stelle einer schlüssigen Bündelung der dramatischen Konflikte in den einzelnen Szenen tritt eine suggestive Bilderflut, ja ein symbolisches Bombardement. (…) Überpointierte Ironiesignale und Anachronismen sowie mimische und rhetorische Dekonstruktionen des feurig-feierlichen, inbrünstig-idealistischen Schwärmer Schillers gibt es reichlich in dieser kurzweiligen Produktion. (…) Gleichwohl sind die aus Wut und Trauer gesponnenen Verzweiflungsmonologe der in ihren staatstragenden Rollen gefangenen Charaktere eindringliche Höhepunkte des Premierenabends.“
    Hendrik Werner, Weser Kurier, 30. Juni 2014

    „Nach dem Prolog entwickelte sich ein konzentrierter und amüsanter Abend. Dieser bestach dadurch, dass es bei aller Schwere und Ernsthaftigkeit des Stoffes – es geht um Leben und Tod der Maria Stuart – auch viel Leichtigkeit, augenzwinkernde Satire und Ironie gab. (…)Das ganze erinnerte an eine Popinszenierung mit Kunstfiguren, die sich zwischen Realität und Projektion bewegen. Und das war wohl auch die Absicht der Regisseurin Anne Sophie Domenz, die in Bremen mit dieser "Maria Stuart" debütierte.“
    Margit Ekholt, Radio Bremen, 30. Juni 2014

    „Der Abend (…) gewinnt durch viele schöne Inszenierungseinfälle. (…) Das wohl schönste Bild ist allerdings eine Seifenblasenmaschine, die den Besuch Elisabeths in Stuarts Kerker mit großen, schillernden Seifenblasen begleitet, die wie die Hoffnungen der beiden Frauen zerplatzen. Ein schöner und spannender Abschluss der Bremer Schauspielsaison.“
    Andreas Schnell, Delmenhorster Kreisblatt, 30. Juni 2014