Musiktheater

Theater am Goetheplatz

-- kein Titel --

Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave nach dem Drama
La Dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J.
Musikalische Leitung: Clemens Heil
Regie: Benedikt von Peter

„Mein Traum hat sich verwirklicht, aber ich kann ihn nicht leben.“ (www.lovetalk.de) — „Sola! Abbandonata!“ – „Allein und verlassen“: Das sind die Worte, mit denen Violetta Valéry sich selbst beschreibt, nachdem ihr zum ersten Mal in ihrem Leben eine Liebeserklärung unter die Haut gegangen ist. Allein und verlassen – tatsächlich ist das Thema der Einsamkeit ebenso bestimmend für Verdis Oper wie die Krankheit und der Tod. Denn die Liebe scheint in diesem Werk eine monologische zu sein: Kein wirkliches Liebesduett findet zwischen Violetta und Alfredo statt, auch in der Idylle des ­2. Akts erleben wir die Figuren in ihrer Glücksbeschreibung nur getrennt voneinander. Befremdlich schnell lässt Violetta sich außerdem auf die Forderung ein, Alfredo zu verlassen. Fast wirkt es, als exerziere sie am eigenen Leib ein Liebesmartyrium, das eine lebbare Liebe gar nicht erlaubt. Violetta führt uns den Prozess einer Entmaterialisierung vor, an deren Ende ihre Stilisierung zum Engel steht, der für die Idee der Liebe stirbt.

Nach einer Inszenierung der Staatsoper Hannover.

Dauer: 2 Stunden 15 Minuten, keine Pause