Schauspiel

Kleines Haus

Die Kopenhagen-Trilogie

nach den Romanen von Tove Ditlevsen
aus dem Dänischen von Ursel Allenstein
Fassung von Anja Behrens und Regula Schröter
Regie: Anja Behrens

„Immer wenn ich deprimiert war, ging ich in mein Schlafzimmer und verwandelte mich in meine Figuren.“ (Cindy Sherman) — Tove Ditlevsen wächst in einem Kopenhagener Arbeiterviertel der 1920er Jahre auf. Sie fühlt sich fremd in ihrem eigenen Leben, denn sie will schreiben. „Ein Mädchen kann nicht Dichterin werden“, sagt ihr Vater. Mit Vierzehn wagt sie sich mit ihrem Poesiealbum voller Gedichte zu einer Zeitung – und wird abgewiesen. Obwohl sie die Schule abbrechen muss, um als Hausangestellte und später Bürogehilfin zu arbeiten, verfolgt sie ihren Traum unbeirrt, veröffentlicht Gedichte, Erzählungen und später Romane. Wie Annie ­Ernaux seziert Ditlevsen in ihren autofiktionalen Romanen das eigene Ich und erzählt mit schonungsloser Offenheit von einer Kindheit und Jugend geprägt von Einsamkeit und Angst, von einem Erwachsenenleben voller Widersprüche, vom Ringen um eine Identität als Künstlerin, Frau und Mutter vor dem Hintergrund der sozialen und politischen Realität.