Musiktheater
Theater am Goetheplatz
La traviata
Melodramma in drei Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Francesco Maria Piave nach dem Drama
La Dame aux camélias von Alexandre Dumas d. J.
Musikalische Leitung: Clemens Heil
Regie: Benedikt von Peter
„Mein Traum hat sich verwirklicht, aber ich kann ihn nicht leben.“ (www.lovetalk.de) — „Sola! Abbandonata!“ – „Allein und verlassen“: Das sind die Worte, mit denen Violetta Valéry sich selbst beschreibt, nachdem ihr zum ersten Mal in ihrem Leben eine Liebeserklärung unter die Haut gegangen ist. Allein und verlassen – tatsächlich ist das Thema der Einsamkeit ebenso bestimmend für Verdis Oper wie die Krankheit und der Tod. Denn die Liebe scheint in diesem Werk eine monologische zu sein: Kein wirkliches Liebesduett findet zwischen Violetta und Alfredo statt, auch in der Idylle des 2. Akts erleben wir die Figuren in ihrer Glücksbeschreibung nur getrennt voneinander. Befremdlich schnell lässt Violetta sich außerdem auf die Forderung ein, Alfredo zu verlassen. Fast wirkt es, als exerziere sie am eigenen Leib ein Liebesmartyrium, das eine lebbare Liebe gar nicht erlaubt. Violetta führt uns den Prozess einer Entmaterialisierung vor, an deren Ende ihre Stilisierung zum Engel steht, der für die Idee der Liebe stirbt.
Nach einer Inszenierung der Staatsoper Hannover.
Dauer: 2 Stunden 15 Minuten, keine Pause
- Violetta Valéry Patricia Andress
Flora Bervoix Nathalie Mittelbach, Geseke Schwedt
Annina Irina Ostrovskaja
Alfredo Germont Luis Olivares Sandoval, Hyojong Kim
Giorgio Germont Loren Lang
Gastone Christian-Andreas Engelhardt, Can Tufan
Barone Douphol Christoph Heinrich, Jörg Sändig
Marchese d'Obigny Daniel Ratchev, Daniel Wynarski
Dottore Grenvil Patrick Zielke, Franz Becker-Urban, Johannes Scheffler
Giuseppe, Violettas Diener Can Tufan, Bert Coumans
Musikalische Leitung Clemens Heil, Daniel Mayr
Regie Benedikt von Peter
Bühne Katrin Wittig
Kostüme Geraldine Arnold
Licht Christian Kemmetmüller
Chor Daniel Mayr
Dramaturgie Sylvia Roth
- „Von Peter gelingt es, mit diesem reduzierten Ansatz eine eigene, sehr intensive Spannung aufzubauen: Er setzt stark auf Patricia Andress, die ein verstörend dichtes Psychogramm ihrer Heldin zeichnet. (…) Andress ist der Glücksfall dieser Inszenierung: Sie hat das großartige darstellerische Potenzial, diese Violetta auszufüllen und sie bringt eine Stimme mit, die sämtliche musikalischen Facetten meistert. Sie schluchzt, sie bettelt, sie schraubt ihren Sopran flehend in die höchsten Koloraturen.“
Iris Hetscher, Weser Kurier, 26. November 2013
„Das radikale Konzept geht auf: Mit seiner Protagonistin unternimmt Benedikt von Peter alle Anstrengungen, eine nicht künstliche, sondern wirkliche Emotion zu gestalten und das Publikum miteinzubeziehen. (…) Von Peters vierte Arbeit überzeugt wieder einmal mit dem Anspruch, Oper neu zu denken: Nichts ist interessanter, als sich daran zu gewöhnen.“
Kreiszeitung, Ute Schalz-Laurenze, 26. November 2013
„Sopranistin Patricia Andress meistert diese unfassbar schwierige Aufgabe glänzend: Sie ist immer in Aktion, sie weint, lacht, bricht zusammen, baut die sparsamen Requisiten um, klettert sogar über Stuhlreihen mitten ins Publikum hinein. Trotz der körperlichen und mentalen Anstrengung klingt ihre Stimme brillant, leicht und rein. Dabei wird Patricia Andress von einem kraftvollen Ensemble, einem agilen Chor, einem versierten Orchester und dem souveränen Dirigenten Clemens Heil unterstützt.“
Radio Bremen, Margit Ekholt, 25. November 2013
„Benedikt von Peter hat den wundervollsten Schmachtfetzen der Opernliteratur um das Sterben der Lebedame Violetta Valéry für das Bremer Theater am Goetheplatz arrangiert. Die Version ist ebenso genial wie radikal.“
Nordwestzeitung online, Horst Hollmann, 26. November 2013
Radio Bremen
http://www.radiobremen.de/mediathek/index.html?id=96971
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