Musiktheater

Theater am Goetheplatz

Macbeth

Melodramma in vier Akten von Giuseppe Verdi
Text von Francesco Maria Piave und Andrea Maffei
nach „The Tragedy of Macbeth” von William Shakespeare
In italienischer Sprache mit deutschem Übertext
Musikalische Leitung: Stefan Klingele
Regie: Elisabeth Stöppler

„Niemals aber, niemals schläft die Seele.“ (Jean-Luc Nancy) — Bluttat um Bluttat säumt seinen Weg zum Thron. Angestachelt von einer rätselhaften Prophezeiung und seiner ehrgeizigen Frau räumt Macbeth zuerst den amtierenden König aus dem Weg, dann folgt jeder andere, der seinen Platz in der ersten Reihe gefährden könnte. Das Morden wird alternativlos, die Not, die Macht zu erhalten, steigert sich zum blindwütigen Wahn, der die Täter schließlich selbst vernichtet.
Mit einer Komposition, die sich eng an den blutigen Plot schmiegt und den Raum für die menschlichen Abgründe öffnet, erzählt ­Giuseppe Verdi vom zerstörerischen Sog der Macht und zeichnet das Psychogramm eines Paars, das nicht nur seinen moralischen Kompass verliert, sondern auch seine menschliche Substanz.

Präsentiert von Bremen Zwei.

  • Macbeth Hrólfur Sæmundsson, Elias Gyungseok Han
    Banquo Hidenori Inoue
    Lady Macbeth Sarah-Jane Brandon
    Dama (Lady Macduff) Elisa Birkenheier
    Macduff Luis Olivares Sandoval
    Malcolm Michael Müller-Kasztelan, Ian Spinetti
    Servo (Diener) Christoph Heinrich
    Macduffs Töchter Asuka Kodama, Mina Gutzeit, Mila Neumann, Elisa Pfeiffer, Merle Meister, Carlotta Böhnke, Merle Walsen, Valentina Schikoré Monroy
    Fleanzio Juhan Oh, Navin Felgendreher
    Chor Opernchor des Theater Bremen, Extrachor des Theater Bremen
    Statisterie Statisterie des Theater Bremen
    Orchester Bremer Philharmoniker

    Musikalische Leitung Stefan Klingele, William Kelley
    Regie Elisabeth Stöppler
    Bühne Thilo Ullrich, Raimund Orfeo Voigt
    Kostüme Nicole Pleuler
    Choreinstudierung Noori Cho
    Licht Christian Kemmetmüller
    Dramaturgie Caroline Scheidegger, Frederike Krüger
  • „Klingele, der eine Mischung der beiden Fassungen (1847,1865) dirigiert, hat ein äußerst feines Gespür für Verdis spezielle tinta, insbesondere für die rhythmischen Finessen der Partitur, für das subtile Wirken dieser Musik gleichsam im Untergrund, vor allem dort, wo das Ungemach nicht schon sichtbar ist, sondern noch dräut und wähnt und leise vor sich hin- und herwogt.“ (Jürgen Otten, Opernwelt, Februar 2024)

    „Die Inszenierung arbeitet den psychischen Zustand der Figuren gut heraus, denn sie zeigt Menschen im Machtwahn. Es ist ein klares, stimmiges Regiekonzept mit einer bedenklichen Botschaft, für die das Ende der Oper sogar abgewandelt wurde: Die Gewaltspirale wird sich auch ohne die Macbeths weiterdrehen. Auch die Darstellenden haben mich überzeugt in Spiel und Gesang. Allen voran die Sopranistin Sarah-Jane Brandon, die die Härte, aber auch die Brüchigkeit der Lady Macbeth eindrucksvoll vermittelt. (…) Unbedingt gelobt werden muss der Opernchor, der in diesem Stück eine tragende Rolle spielt. Und die Bremer Philharmoniker unter der Leitung von Stefan Klingele bringen das meisterhaft mystische Werk Verdis berührend zum Klingen. Ich kann die stimmige Inszenierung dieser eingängigen Oper wirklich empfehlen.“ (Christine Gorny, Bremen Zwei, 11. Dezember 2023)

    „Musikalisch war die Premiere großartig. Stefan Klingele und die Bremer Philharmoniker zeigen vom ersten Takt an ihre Klasse. Wie Klingele den Spannungsbogen über den ganzen Abend hält, wie er fahle Stimmungen erzeugen kann oder Melodien aufblühen lässt nötigt höchste Bewunderung ab. Das Spiel des Orchesters ist bis in die feinsten Nuancen sehr differenziert. (…) Einen großen Abend hatte auch der von Noori Cho einstudierte Chor. Die Aufgaben des Chors sind in dieser Oper sehr groß und haben entscheidende Bedeutung. Der prachtvolle und in allen Stimmgruppen homogene Klang begeisterte.“ (Wolfgang Denker, Nordwest Zeitung, 12. Dezember 2023)

    „Wie diese düstere Oper ohne Liebe von Mord zu Mord drängt, führt Dirigent Stefan Klingele mit zügigen Tempi, federnden Rhythmen und düster rumorenden Motiven, aber auch schönen Kantilenen vor. Die Bremer Philharmoniker folgen ihm so pointiert, als kämen sie aus der Mailänder Scala. Brillant!“ (Sebastian Loskant, Weser-Kurier, 12. Dezember 2023)

    „Düster und packend: Die neue Inszenierung von Verdis Macbeth am Bremer Theater. […] Sowohl die Sängerinnen und Sänger, als auch der Chor, die Statisterie, die Kinderdarsteller und natürlich die Bremer Philharmoniker unter der Leitung von Stefan Klingele überzeugten auf ganzer Linie – stimmgewaltig, mitreißend, gänsehauterregend.“ (Bettina Meister, Weser-Report, 17. Dezember 2023)

    „Man darf es getrost phänomenal nennen, was Stefan Klingele, Chefdirigent des Theaters, mit den Bremer Philharmonikern einstudiert hat. Ob die Nervosität in den Streichern, das warme, düstere Aufblühen der Holzbläser oder die intonationsgenauen Blechbläser: Mit ganz viel ‚Italianità‘ und bisweilen ungewöhnlichen Tempi war das eine mustergültige Verdi-Interpretation, die den Weg zum späten Verdie frei macht; uneingeschränkt festspielwürdig!“ (Markus Wilks, Opernglas, Februar 2024)