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Musiktheater

Theater am Goetheplatz

Ariadne auf Naxos

Oper in einem Aufzug nebst einem Vorspiel
von Richard Strauss
Text von Hugo von Hofmannsthal
In deutscher Sprache mit deutschem Übertext
Musikalische Leitung: Stefan Klingele
Regie: Frank Hilbrich

„Kunst ist das größte, menschlichste und erhabenste politische Spiel.“ (Jonathan Meese) — Ein junger Komponist steht vor der Uraufführung seines ambitionierten Erstlingswerks, der tragischen Oper „Ariadne auf Naxos“. Doch dann platzt die Bombe. „Ariadne“ soll zusammen mit der banalen Komödie „Die ungetreue Zerbinetta und ihre vier Liebhaber“ von einer Commedia dell’arte-Truppe gezeigt werden und zwar: nicht hintereinander, sondern gleichzeitig! Was sich als massiver Eingriff in die Kunstfreiheit anfühlt, entpuppt sich als Opernwunder. Zwei Künstlerkollektive, die unterschiedlicher nicht sein könnten, inspirieren sich und aus dem scheinbar Unvereinbaren, dem Clash der Genres, erwächst überraschend etwas neuartig Ganzes. Mit „Ariadne auf Naxos“ schaffen Hofmannsthal und Strauss eine augenzwinkernd undogmatische wie musikalisch überwältigende Reflexion über das leichte Leben und die hehre Kunst, den Wert der Kultur und die Bedingungen, unter denen sie bisweilen stattfinden muss.

    Ein Sänger und eine Sängerin stehen eng beieinander. Er trägt ein weißes Hemd und einen Lorbeerkranz im Haar. Sie trägt ein schwarzes Kleid.
    Sechs Personen sind auf der Bühne. Drei davon tanzen und schwingen bunte Tücher. Zwei knien an einem Haufen Asche und schauen leicht verbrannte Notenblätter an. Eine sitzt nur da und beobachtet die anderen.
    Die Bühne ist schwarz, auf dem Boden liegt Asche. Eine Sängerin in einem schwarzen Kleid sitzt auf einem Stuhl. In ihrem Schoß liegt ein roter Pullover, sie zieht daraus einen langen, roten Faden.
    Auf der Bühne stehen mehrere Flügel, zwei sind aufgeklappt. In einem steht eine Person mit einem brennenden Manuskript. Auch die Flügel brennen. Auf die Wand hinten sind Flammen projiziert.
    Elf Personen sind auf der Bühne. Dazu stehen dort vier Flügel. Manche stehen auf den Flügeln, andere liegen darunter. In der Mitte der Szene steht eine Sängerin. Sie hält ein Manuskript in der Hand und schreit.
    Auf dem Boden liegt ein Haufen Asche. Vor ihm kniet eine Sängerin in einem schwarzen Kleid und hebt daraus verkohlte Notenblätter in die Höhe.
    An einem großen Tisch mit weißem Tischtuch steht ein Sänger und liest in einer Partitur. Hinter und neben ihm stehen drei Sängerinnen in langen schwarzen Kleidern.
    Vier Sängerinnen in schwarzen Kleidern stehen auf der Bühne. Zwei von ihnen stützen eine. Hinter ihnen sind jeweils drei Flügel übereinandergebaut.
    Mehrere Flügel stehen im Kreis, darauf steht nochmal ein kleinerer Kreis aus mehreren Flügeln. Auf ihnen stehen mehrere Personen.
    Eine Frau in einem schwarzen Kleid kniet vor einem Haufen Asche. Sie hat ihre Hände an ihre Wangen gelegt und den Kopf leicht gehoben. Durch eine geöffente Tür beobachten sie mehrere andere Personen.
  • Der Hausmeister Christoph Heinrich
    Der Hofmeister Christian Bergmann
    Ein Musiklehrer / Harlekin Elias Gyungseok Han
    Der Komponist Nadine Lehner, Ulrike Mayer
    Der Tenor / Bacchus Christian-Andreas Engelhardt
    Ein Offizier / Scaramuccio Luis Olivares Sandoval
    Ein Tanzmeister / Brighella Manuel Günther, Ian Spinetti
    Ein Perückenmacher Jörg Sändig
    Ein Lakai Wolfgang von Borries
    Zerbinetta Lisa Mostin, Nerita Pokvytytė
    Primadonna / Ariadne Sarah-Jane Brandon
    Truffaldin Stephen Clark
    Dryade Lena Spohn, Constanze Jader
    Najade Elisa Birkenheier, Zlatina Genova Wolf
    Echo María Martín González
    Orchester Bremer Philharmoniker

    Musikalische Leitung Stefan Klingele
    Regie Frank Hilbrich
    Bühne Sebastian Hannak
    Kostüme Gabriele Rupprecht
    Licht Christian Kemmetmüller
    Dramaturgie Frederike Krüger
  • „Wer einen Wirbelwind wie Nadine Lehner auf der Bühne hat, wird ihrer Rolle viel Raum geben. [… ] Nadine Lehner mit ihrem höhensicheren Mezzo fand im Musiklehrer von Elias Gyunseok Han einen starken baritonalen Widerpart und in Nerita Pokvytyte eine im Timbre ähnliche Zerbinetta. Pokvytyte machte ihre große Arie zum Fest: Gar nicht soubrettig im Ton, vernahm man hier eine Frau mit Lebenserfahrung. Dieser Koloraturkunst setzte ‚Ariadne‘ Sarah-Jane Brandon eine fabelhafte Legatokultur der weiten Bögen und eine dramatische Höhe entgegen. Christian-Andreas Engelhardt bewältigte die vertrackte Bacchus-Partie mit ihren Siegfried-Höhen souverän. Constanze Jader, Elisa Birkenheier und María Martin González bildeten ein berückendes Nymphen-Terzett.“ (Sebastian Loskant, Weser-Kurier, 31. Januar 2023)

    „Hilbrichs Regie kann die Balance zwischen Tragödie und Komödie gut umsetzen. […] Dirigent Stefan Klingele ist nach 15 Jahren nach Bremen zurückgekehrt. Seine Wiedergabe der ‚Ariadne auf Naxos‘ ist sehr ausgewogen. Er entwickelt das Parlando-Geflecht mit kammermusikalischer Delikatesse und sorgt für kräftige Farben. Auch das kraftvolle Finale wird von ihm und den Philharmonikern opulent ausmusiziert.“ (Wolfgang Denker, Nordwest-Zeitung, 31. Januar 2023)

    „Hilbrich ist eine interessante Lesart gelungen, die weder den ernsthaften Diskurs über die Kunst und ihre Bedingungen an die Komödie verkauft, noch den unterhaltenden Witz vernachlässigt. Eigentlich gibt sie der sonderbaren Zumutung des reichen Mäzens im Stück Recht: Man muss es halt nur können. In Bremen können sie es.“ (Roberto Becker, Opern.News, 31. Januar 2022)

    „Und allein hier reißt die Aufführung unter der Leitung des neuen (Strauss-erfahrenen) Musikdirektors der Oper, Stefan Klingele, von Anfang an mit. Nadine Lehner als verweifelter Komponist zeigt dessen Kunstleidenschaft mit riesiger, aber auch in feinsten Nuancen differenzierter Stimme. Die neu engagierte Sopranistin Sarah-Jane Brandon schaffte es, ihre Ariadne nicht als eine hoffnungslos verlassene – und damit altmodische – Diva zu zelebrieren, die uns nichts mehr angeht, sondern malte das aktuelle Porträt einer tief verletzten Frau. Und die eifrige Zerbinetta, die den Komponisten und auch Ariadne kurze Zeit trösten konnte, war bei Nerita Pokvytyté traumhaft sicher aufgehoben. […] Es war ein Erlebnis, wie klug und gleichzeitig direkt sinnlich der Regisseur Frank Hilbrich es verstand, die permanent ambivalenten Aussagen genauso direkt wie auch distanziert und (selbst-)ironisch miteinander zu verschränken.“ (Ute Schalz-Laurenze, Neue Musikzeitung, 31. Januar 2023)

    „Sängerisch bestes Niveau […]. Bremens neuer Musikdirektor Stefan Klingele verfügt über eine hohe Professionalität im Umgang mit Orchester und Sängern. […] Die Bremer Philharmoniker muszierten zuverlässig und ließen in den ironischen und seligen Klangwelten fast keine Wünsche offen.“ (Michael Pitz-Grewenig, Kreiszeitung, 4. Februar 2023)

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